Hugo Mayer Orgelbau GmbH


 

Orgel in Manderscheid

Umzug einer Königin

Disposition

Die „Königin der Instrumente“ aus dem ehemaligen Institut für Kirchenmusik des Bistums Speyer hat in der „Lebensbaumkirche“ von Manderscheid ein neues Zuhause bekommen. Hier darf sie nun im neuen Glanz erklingen.

Unsere Orgelwerkstatt wurde bereits im Vorfeld beratend hinzugezogen. Auf diese Weise war es uns möglich unseren Kunden, die katholische Pfarrgemeinde Manderscheid, optimal beim Ankauf der Orgel zu betreuen und der Kirchengemeinde bei der Planung und der Durchführung von Eigenleistungen koordinierend zur Seite zu stehen.

Die Umstellung von Orgeln gehört schon seit mehreren Jahrzehnten zu unseren Spezialaufgaben. Denn gerade beim Ab- und Wiederaufbau eines so großen und empfindlichen Instruments, muss mit großer Sorgfalt und mit Spezialverpackungen, insbesondere zum Schutz des Pfeifenwerks, vorgegangen werden. Es geht vor allem darum die Qualität und die Substanz der Orgelteile nicht zu gefährden. Dazu haben wir unsere speziellen Transport- und Lagertechniken immer weiter optimiert. Nachfolgend einige unserer Orgelumzugsprojekte:

  • Klais-Orgel (1955, III, 57) von Köln-Gürzenich nach Dillingen, Heilig Sakrament
  • Härpfer-Orgel (1954, III, 43) von Ludweiler, Herz Jesu nach Differten, St. Gangolf
  • S. Green / H. Hill-Orgel (1780/1840, II, 20) von London nach Saarbrücken, Deutschherrenkapelle
  • Hugo Mayer-Orgel (1975, II, 19) von Riegelsberg, St. Elisabeth nach Salzburg St. Severin

Man muss es als absoluten Glücksfall bezeichnen, dass der Manderscheider Kirchenmusiker Günther Jung dieses besondere Instrument entdeckt hat. Schon nach der ersten Besichtigung in Speyer war klar, dass diese Orgel in puncto musikalischer und handwerklicher Qualität, wie geschaffen für die akustischen und räumlichen Gegebenheiten am neuen Aufstellungsort ist.

Die Orgel wurde im Jahre 1970 durch die Hamburger Orgelbauwerkstatt Rudolf Beckerath gebaut. Die Orgel besitzt 35 klingende Register mit mechanischer Spiel- und elektrischer Registertraktur. Insgesamt beherbergt das Orgelgehäuse insgesamt 2.326einzelne Pfeifen von denen die Größte, der Ton C von Principal 8' im Prospekt der Orgel stehend, eine Länge von 330 cm hat und die Kleinste vom Register Larigot 1 1/3' der Ton g3, ohne Pfeifenfuß gemessen, 2 cm kurz ist.

Um die Orgel in der Manderscheider Kirche einbauen zu können, musste das Gehäuse in zwei Punkten ergänzt werden. Da das Instrument in Speyer komplett in einer Wandnische stand, verfügte das Werk nicht über Seitenwände und eine Rückwand. So wurden nun eine komplette Rückwand und das rechte Seitengehäuse in Eigenregie und unter tatkräftiger Mithilfe von Gemeindemitgliedern neu hergestellt.

Orgel in ManderscheidMit unserer großen Erfahrung sind wir auch bei der Umstellung der großen Beckerath-Orgel von Speyer nach Manderscheid zu Werke gegangen. Eine Woche lang haben wir mit einem sechsköpfigen Team das Instrument mit seinen tausenden von Einzelteilen sorgfältig abgebaut, verpackt und verladen. Danach wurden die Teile nach Manderscheid transportiert, ausgeladen und im Anschluss daran gereinigt. Im Anschluss daran haben wir mit dem Wiederaufbau des Instruments begonnen. Der Orgelspieltisch wurde in unsere Werkstatt nach Heusweiler verbracht und dort renoviert. Die abgenutzten Klaviaturen wurden neu garniert, aufpoliert und einreguliert. Auch kleinere Nutzungsschäden haben wir fachmännisch repariert. Des Weiteren wurde eine neue Setzeranlage eingebaut, die den heutigen Anforderungen in Gottesdiensten und Konzerten gerecht wird.

Danach haben wir den Orgelspieltisch nach Manderscheid transportiert und ihn an das Instrument angeschlossen. Dabei wurden sowohl die elektrischen Kabelverbindungen der Registersteuerung, als auch die mechanischen Verbindungen der Tontraktur erneuert. Die alten Aluminiumdrähte, welche ein etwas zähes und undifferenziertes Spielgefühl verursacht hatten, wurden durch dünne Holzabstrakten aus Zedernholz mit einem Querschnitt von 6 x 1 mm ersetzt. Durch diese Maßnahme hat sich das Spielgefühl stark verbessert.